Dschwari-Kloster (Kreuzkloster) bei Mzcheta

Dshwari Kloster oberhalb der georgischen Heerstraße

Das Dschawri Kloster (georgisch: ჯვრის მონასტერი, englisch Jvari Monastery, deutsch Kreuzkloster) ist eines der bedeutendsten Bauwerke der georgisch-orthodoxen Kirche. Zugleich ist das Dshwari-Kloster eines der wichtigsten touristischen Highlights in Georgien. Schließlich bringt die exponierte Lage des Dschwari-Klosters auf einem Bergsporn über dem Zusammenfluss von Mtkwari und Aragwi oberhalb der früheren Hauptstadt des Königreichs Iberia, Mzcheta, mit sich, dass dieses Kloster eines der beliebtesten Fotomotive in Georgien ist. 

Die Bedeutung des Dshawri Klosters für Georgien unterstreicht auch, dass es zusammen mit anderen Bauwerken in Mzcheta seit 1994 im Weltkulturerbe der UNESCO gelistet wird. 

Die ersten Bauten des Dschawri-Klosters wurden im Jahr 545 erreichtet. Die Kirche gelten als architektonische Vorlage für viele weitere Kirchenbauten in Georgien. 

Standort und Lage des Dshawri-Klosters

Wie viele religiös und historisch bedeutsame Bauwerke in Mzcheta und der Umgebung der früheren iberischen Hauptstadt geht auch der Bau des Dschawri Klosters auf die Ursprünge des Christentums in Georgien und die Heilige Nino zurück. Nach der geschichtlichen Überlieferung errichtete die Heilige Nino am Ort des späteren Klosters ein Holzkreuz in der Zeit, als sie König Mirian III. zum Christentum bekehrte und damit im Jahr 337 der Einführung des Christentums im Königreich Iberia den Weg ebnete. Zuvor stand an der Stelle des Holzkreuzes nach der Überlieferung ein heidnischer Tempel. Dem Kreuz wurden wundersame Heilkräfte nachgesagt, so dass es Pilger an diese Stelle zog. Nach der Überlieferung konnten Lahme wieder gehen und Blinde wieder sehen. 

Bau der Kirche

An der Stelle des Holzkreuzes begann man 545 mit dem Bau einer kleinen Kirche. In den Jahren 590 bis 605 ließ Prinz Stepanoz I. den heutigen Kirchenbau errichten. Nachweise dazu gibt es in Inschriften in der Kirche selber, wobei Experten über die genaue Zuordnung der Inschriften zu Stepanoz I. oder einem seiner Nachfolger streiten. 

Durch den Bau der Kirche nahm die Zahl der Pilger weiter zu. Man ergänzte weitere Bauten, eine Befestigungsmauer und ein Portal, von denen Teile auch heute noch erhalten sind. 

Das Kloster wurde von der georgisch-orthodoxen Kirche seit seinem Bau genutzt. In der Zeit der Sowjetunion war dies mit Einschränkungen möglich, in der Nähe befand sich eine Militärbasis. Seit der Unabhängigkeit Georgiens ist das Kloster wieder wichtiges geistliches und touristisches Ziel in Georgien. 

In den letzten Jahren hat man einige Anstrengungen zur Erhaltung und Renovierung des Dschawri-Klosters unternommen. Hier erweist sich die exponierte Lage des Klosters auf einem Bergsporn über Mzcheta als Nachteil, denn das Kloster ist den Einflüssen von Wind und Wetter schutzlos ausgeliefert, was deutliche Spuren von Erosion zu Tage treten lässt. Ein weiterer Punkt war die nicht ausreichende Instandhaltung in den vergangenen Jahrzehnten. 

Architektur des Dschawri-Klosters

Das Gebäude des Klosters weist einen quadratischen Grundriss auf. Zwischen den vier Apsiden sind vier zylindrische Nischen eingelassen, die sich in den Innenraum öffnen. Über dem Innenraum wölbt sich eine Kuppel mit achteckigem Grundriss. Dieser Grundriss diente als Basis für viele weitere Kirchenbauten in Georgien.

Die Außenfassaden des Kirchenbaus werden von Basreliefs geschmückt, die Einflüsse  hellenistischer und sasanider Kultur zeigen. Einige von ihnen tragen erklärende Inschriften in altgeorgischer Asomtavruli-Schrift. Die Reliefs dienen der Verehrung des Kreuzes, stellen zudem die Himmelfahrt Christi dar.

Verkehrliche Lage des Dschawri-Klosters

Das Kloster liegt auf einem Bergsporn über Mzcheta am Zusammenfluss von Mtkwari und Aragwi. Die Flüsse haben ein breites Tal geschaffen, so dass hier Platz für eine Bahnlinie und die Autobahn S-1 ist, die wichtigste Verbindungsstrecke zwischen West- und Ostgeorgien sowie zur Georgischen Heerstraße. Von der S-1 aus ist das Kloster aus beiden Richtungen kommend sehr gut auf dem Berg zu sehen. 

Von der S-1 geht eine aus beiden Fahrtrichtungen erreichbare Straße ab, die mit mehrsprachigen Schildern gekennzeichnet ist. Die Straße führt dann direkt zum Kloster. Es ist zudem möglich, das Kloster über einen Fußweg zu erreichen.

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