Touristen treibt es nach Tbilisi: Narikala-Festung und Altstadt

Wir verbringen ein paar Tage in Tbilisi. Was mir als erstes auffällt: Bei meinem ersten Besuch in Tbilisi war ich so ziemlich der einzige Tourist. Nun wimmelt es in der Innenstadt von Ausländern, Stadtplan in der Hand, dicke Kamera an der Seite. Und es sind trotz der Auseinandersetzungen zwischen Saakaschwili und Putin auch viele Russen, die durch Tbilisi streifen!

Nach der Ansicht der ersten Massen klappern wir einige der Ziele ab, die man als Tourist gesehen haben sollte. Manches hat sich verändert. Einen guten Überblick darüber hat man, wenn man vom Ufer des Mtkwari zur Narikala-Festung hochfährt. Die Seilbahn hat eine neue Station.

Was mich dabei schon wundert: Neben der Station ist ein Taxistand. Und dort stehen nicht mehr alte Ladas wie zu Beginn des Jahrtausends, sondern Fahrzeuge von Mercedes. Und recht aktuelle Modelle der E-Klasse!

Daneben ist als neuer Glasbau die Bodenstation der Seilbahn entstanden. Mit dieser kommt man nun bequem hoch zur Narikala-Festung.

Bauwut

Von der Kabine der Seilbahn aus kann man die Bauwut der Ära Saakaschwili recht gut bewundern. Da ist das neue Justizgebäude mit den Dächern, die Pilzen gleichen und schon wenige Wochen nach der Fertigstellung Lecks aufwiesen. Dann die neuen Konzertgebäude, die Gehörgängen nachgebildet sind. Außerdem natürlich der Palast des inzwischen nicht mehr amtierenden Saakaschwili. Man kann über die Neubauten sagen, was man will – ich enthalte mich hier der eigenen Meinung. Nur soviel: Diese Bauten sehen aus, als habe man ein paar pubertierenden Jungs, die wegen fehlenden Talents aus dem Kunstunterricht gefeuert worden sind, Bauklötze in die Hand gedrückt.

Narikala-Festung

Aus der Perspektive der Kabine wird das recht schnell deutlich. Wenn man den Blick dann über die Altstadt schwenkt, sieht man einige gelungene Beispiele von Sanierungen in der Altstadt, bei denen behutsam vorgegangen und Rücksicht auf das vorhandene Ensemble genommen worden ist.

Von der Narikala-Festung selbst genießt man einen hervorragenden Blick über die Stadt. Extra in den Fels betonierte Plattformen erlauben einen guten Panoramablick. Und wer schwindelfrei ist, sollte die Treppe ohne Geländer an der Festungsmauer hochsteigen. Ein schöner Ort, um den Grundstock für einen Krimi zu legen...
 

Mutter Georgiens

Wenn man ein Stück weiter die Höhe entlang geht, man zur Kartlis Deda – der Mutter Georgiens. Von unten aus der Innenstadt heraus sieht die Dame ja immer so zierlich aus. Hier oben merkt man, wie riesig die Statue eigentlich ist. Und die Seilbahn bietet nun eine Möglichkeit, sie auch aus der Nähe abzulichten, von vorne, und nicht nur von hinten von der Hangseite aus.

Übersicht aller Reiseberichte Georgien 2013

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